Projekte, Konzepte


Wir haben einiges vor, um die Situation von Menschen in Pflegesituationen zu verbessern. Unsere Webseite wächst noch, darum hier nur ein paar erste Stichworte:

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Vermeiden von freiheitsentziehenden Maßnahmen >

 

Projekt: Tagespflege in großen Unternehmen

gewährleistet die professionelle Betreuung und Pflege von Angehörigen der Mitarbeiter während der Arbeitszeit.
Ambulant vor stationär: Das Ziel ist, die vollstationäre Pflege und Versorgung so lange wie möglich hinauszuzögern oder ganz zu vermeiden. Die Tagespflege in Unternehmen zu integrieren, ist eine der besten Lösungen zur Entlastung pflegender Angehöriger.

Wenn Sie sich für die Einrichtung einer Tagespflege in Ihrem Unternehmen interessieren, nehmen Sie bitte Kontakt zu Ursula Ledwig-Massonne auf.
Telefon: 07452-9191462

Entwicklung:

1999 nahmen in Deutschland ca. 10.000 Pflegebedürftige eine Tagespflege in Anspruch,

2003 ca. 19.000,

2007 ca. 23.000, und

Ende 2009 sind es etwa 31.000 Pflegebedürftige, die regelmäßig Tagespflegeangebote genutzt haben.
In zehn Jahren eine Steigerung von 200%.

Mit der neuen Gesetzgebung haben aber seit 2008 ca 1.600.000 Pflegebedürftige Anspruch auf Tagespflege als zusätzliche Sachleistung der Pflegekasse. Wenn nur ein Viertel der Anspruchsberechtigten das Angebot annähme, dann wären das 400 000 Pflegebedürftige: Das würde für Deutschland auf einen Schlag einen Bedarf an dreizehnmal mehr Tagespflegeangeboten bedeuten. Tagespflege wird darum der Boom im Pflegesektor der nächsten Jahre. Sie ist einer der wichtigsten Bausteine zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Quelle: Statistisches Bundesamt, Pflegestatistik 2005,
Pflege im Rahmen der Pflegeversicherung, Deutschlandergebnisse, Wiesbaden 2005.

 

Die Tagespflegeeinrichtung direkt ins Unternehmen zu integrieren,
bringt viele Vorteile:

•  Demographischen Wandel erkennen und angemessen reagieren

•  Weichen stellen für motivierte Beschäftigte

•  Mehrfachbelastung bei steigendem Leistungsdruck abfangen,

•  Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch in höherem Alter (früher die Kindertagesstätten, heute die Tagespflege)

•  Aufmerksamkeit von Fachkräften auf sich ziehen

•  Attraktivität für Beschäftigte erhöhen

•  Geringere Ausfallzeiten

•  Identifikation und Einsatzbereitschaft fördern

•  Ruhiges Gewissen für pflegende Angehörige (Mutter, Vater werden in der Nähe betreut)

•  Kürzere Pflegezeiten

 

Konzept in Stichworten

•  12 Stunden, geöffnet von  Mo – Sa  7.00h -18.00 h

•  Eigener Zubringer-Bus (gleicher Beginn wie Angehörige)

 

Vor der Inbetriebnahme

•  Kontakt zu Betriebskrankenkasse (BKK), Betriebsrat, Gleichstellungsbeauftragten, Behindertenbeauftragten.

•  Umfrage bei den Mitarbeitern starten, ob eine Tagespflege gewünscht wird.

 

Die Tagespflege kann erweitert werden durch

•  Überleitungspflege, MZV (medizinisches Versorgungszentrum), Betriebsärzte, Apotheke, Sanitätshaus, Hörgeräteakustiker.

•  So können die Mitarbeiter vor, während oder nach der Arbeit auf kurzen Wegen den Arzt besuchen

•  Ältere Angehörige können nach dem Arztbesuch in die Tagespflege

•  Oder nach Krankenhausaufenthalten in die Überleitungspflege

 

Vorteil für die BKK (Betriebskrankenkasse)

•  Die Apotheke prüft den Medikamentenverbrauch

•  Vermeidung von Heimaufenthalten

 

Vorteil für Apotheke

•  Angestellter reicht Rezept ein und holt es nach Dienstschluss ab

 

Vorteil für Angestellte

•  In den Ferienzeiten von Behinderteneinrichtungen (Werkstätten, Schulen) kann die Tagespflege einspringen (als Verhinderungspflege, eine Leistung der Pflegeversicherung), damit die Angehörigen eine Entlastung erfahren.

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Evidence Based Nursing

ist ein Konzept, nach dem wir arbeiten. Hier wirken vier Faktoren zusammen:

  1. 1. Neueste Forschungsergebnisse. Evidence based Nursing bedeutet „nachweisbasierte Pflege“. Also eine Pflege, die bewiesene wissenschaftliche Erkenntnisse in die tägliche Praxis umsetzt. Dabei werden nur solche Forschungsergebnisse berücksichtigt, die mit objektiven, anerkannten und verlässlichen Methoden erarbeitet wurden.
  2. 2. Das Wissen und die Erfahrung der Pflegenden, den Experten der Praxis.
  3. 3. Die Bedürfnisse und Erwartungen der Patientinnen und Patienten.
  4. 4. Schließlich müssen die Rahmenbedingungen, also die vorhandenen Ressourcen und Strukturen der pflegenden Einrichtung berücksichtigt werden.

Auf diesen vier Komponenten beruht jede einzelne pflegerische Entscheidung. Man könnte es auch so sagen: Im Evidence-based Nursing gehen Patienten, Pflegende, Wissenschaft und Arbeitsumgebung ein „Bündnis“ ein, um die bestmögliche Pflege zu verwirklichen.

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Werdenfelser Weg

Bauchgitter, Bettgitter, Vorsatztische: Nach den heutigen Erkenntnissen sind Fixierungsmaßnahmen in manchen Fällen gefährlich und kontraproduktiv. Wer zeitweise in seiner Bewegungsfähigkeit eingeschränkt wird, baut körperlich schneller ab. Dadurch steigt das Sturzrisiko in den Zeiten der Bewegung.

Darum haben das Betreuungsgericht und die Betreuungsbehörde des Landkreises Garmisch-Partenkirchen 2007 den Werdenfelser Weg entwickelt: ein Modell, um im Rahmen des geltenden Betreuungs-und Verfahrensrechts die Anzahl der freiheitsentziehenden Maßnahmen in Pflegeeinrichtungen deutlich zu reduzieren. Dieses Modell wurde ohne Fördermittel vom Leiter der örtlichen Betreuungsbehörde Josef Wassermann und dem Amtsrichter Sebastian Kirsch entwickelt. Die Zahl der Anträge auf Genehmigung freiheitsentziehender Maßnahmen  beim Amtsgericht Garmisch-Partenkirchen wurde durch das neue Verfahren signifikant gesenkt.

 

Die Verfahrenspflege Werdenfelser Weg:

Menschen mit Pflegeausbildung und -erfahrung werden für das gerichtliche Genehmigungsverfahren von Fixierungen so fortgebildet, dass sie neben ihrem Pflegefachwissen über Vermeidungsstrategien (wie kann man ohne Fixierungen auskommen?) auch über den juristischen Informationsstand zu den rechtlichen Kriterien verfügen. Die Verfahrenspflegerin diskutiert im gerichtlichen Auftrag jeden Fixierungsfall individuell und begleitet über mehrere Wochen Alternativüberlegungen – gemeinsam mit der Pflegedienstleitung, den Angehörigen und dem rechtlichen Betreuer. Sie überprüft, ob alle pflegerischen Maßnahmen und Alternativen zu einer Freiheitsbeschränkung ausgeschöpft sind.

Vergl. auch den ausführlichen Artikel in der Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Werdenfelser_Weg

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Weiteres folgt in Kürze.
info[at]hilfestellung.org